Kristina Brodersen – Tobias Weindorf Quartett
Remembering Lee

Freitag, 29. August 2025
20:00 Uhr – 20 €

bistro verde in der alten Schmiede
Maternusstraße 6 | 50996 Köln
Tickets unter 0221 93550417 oder info@walterscheidt.net

Kristina Brodersen – alto | Tobias Weindorf – piano | Christian Ramond – bass | Peter Weiss – drums


In diesem Quartett sind vier eigenständige Künstlerpersönlichkeiten am Werk, die in ihrem Zusammenspiel Kreativität und ein großes Gespür für die Jazztradition beweisen.
Mit 14 Jahren lernte Kristina Brodersen auf einem Workshop ihren späteren Mentor Lee Konitz kennen. In den folgenden Jahren konnte sie ihn immer wieder erleben, wenn er mit dem Tenorsaxofonisten Peter Decker und dessen Band Konzerte und Workshops gab. Privatunterricht sowie ein Besuch bei Lee in New York in den 90er Jahren waren weitere wichtige Inspirationen vor ihrem Musikstudium. Dadurch dass Lee neben New York seinen zweiten Wohnsitz in Köln hatte, konnte sie den Kontakt zu Lee weiter aufrechterhalten. Durch gemeinsame Konzertbesuche, Spaziergänge und den obligatorischen Kaffee bei Manufactum konnte sie stets an Lee´s musikalischen Gedanken teilhaben. Lee 2012 erneut in New York zu besuchen und ihn mehrmals im Blue Note zu erleben war nochmal ein besonderes Highlight für Kristina. Heute möchten wir uns an Lee erinnern und ihn feiern. Seine Kompositionen, Stücke aus der Tristano-Schule und Originals, die wir ihm gewidmet haben – und natürlich auch ein paar Standards die er immer so geliebt hat – wollen wir am heutigen Abend spielen. Kommt vorbei und erinnert Euch mit uns an den grossen Meister, Lee Konitz!

Kristina Brodersen
Kristina Brodersen, geboren am 08. Oktober 1977 in Saarlouis, begann im Alter von 5 Jahren mit dem klassischen Klavierspiel, mit 13 Jahren wechselte sie zum Saxofon und erhielt unter anderem Unterricht von Peter Decker und Lee Konitz. 1995 und 1996 nahm Sie für jeweils einen Monat Unterricht am Jazzdepartment der „University of New Orleans“ (Leitung: Ellis Marsalis). 1995 wurde sie mit dem Jazz-Förderpreis des Dreiländerecks (Saarland-Luxemburg-Rheinland- Pfalz) ausgezeichnet. 1997 begann Sie ihr Jazzstudium in Mainz bei Peter Reiter, welches sie zwei Jahre später in Köln bei Frank Gratkowski und Wolfgang Engstfeld fortsetzte. 2003 ging sie für ein Jahr ans Rhythmisk Konservatorium nach Kopenhagen, wo sie Unterricht bei dem dänischen Saxofonisten Lars Møller hatte. Zurück in Köln beendet sie 2005 ihr Studium. Bereits 1998 war sie Mitbegründerin der Band „The Sidewinders“ mit der Sie im Jahr darauf den 1. Preis bei „Jugend jazzt“ und den 1. Preis beim Biberacher Jazzwettbewerb gewann. Im Jahr 2000 tourte die Band durch Texas und nahm Ihre erste Platte auf. Kristina spielte im Landesjugendjazzorchester Saarland und Bayern und war von 2000-2003 Mitglied im Bundesjugendjazzorchester, mit dem sie unter der Leitung von Peter Herbolzheimer Konzerte in Deutschland und Russland spielte. Weitere Konzertreisen folgten 2007 mit dem European Movement Orchestra (Leitung: Manfred Schoof) durch Deutschland, Slowenien und Portugal. Mit dem Pianisten Tobias Weindorf gründete sie 2008 das „Brodersen-Weindorf Quartett“ mit dem sie bisher 2 CD ́s aufgenommen haben. Ausserdem erschien 2015 das gemeinsame Duo Album „Rabaneo“ auf dem Label Ajazz. 2010 wirkte Kristina bei der Uraufführung der Kinderoper „Vom Fischer und seiner Frau“ von Ingfried Hoffmann mit. Seit 2014 ist sie Mitglied im ONJL (Orchestre Nationale de Jazz Luxembourg), mit dem sie Konzerte in Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Finnland spielte. 2016 wirkte sie bei der Uraufführung der Kinderoper „Die Heinzelmännchen zu Köln“ mit. Ende 2017 war sie mit dem Projekt „Jazzpool NRW“ in Deutschland und Sizilien unterwegs. 2017 gründete sie ihr aktuelles Projekt „Kristina 4“ mit Bastian Stein, Christian Ramond und Silvio Morger. Die neue CD „MRS GREEN“ ist im September 2019 auf dem Label KLAENG Records veröffentlicht worden. Kristina spielte u.a. mit: Julian Arguelles, WDR-Bigband, Jimmy Halperin, Matthias Bergmann, Ludwig Nuss, Ingmar Heller, Christian Ramond, Hendrik Soll, Jan Wessels, Johannes Enders, Adrian Mears, Emil Mangelsdorff, Tom Gäbel & Band, Tobias Krämer Bigband, Wolfgang Niedecken, Udo Jürgens, DSDS-Band und war u.a. an Produktionen wie der Lola-Verleihung, „Hast Du Töne“ (Vox), Deutscher Filmpreis, „Das Leben der Edith Piaf“ (Theater Bad Godesberg), “Vom Fischer und seiner Frau“ und “Die Heinzelmännchen zu Köln“ (Kinderoper Köln) beteiligt.

Tobias Weindorf
Der Kölner Pianist und Komponist Tobias Weindorf (Jg 1980) spielt modernen Jazz, der sich unschwer als „europäisch“ erkennen lässt. Seine filigrane Spielweise ebenso wie seine Kompositionen zeichnen sich durch eine eindrucksvolle harmonische Komplexität aus, die sich auf zwei Haupteinflüsse stützt: zum einen auf seine zunächst klassische Klavierausbildung und die intensive Auseinandersetzung mit Komponisten wie Satie, Debussy und Schönberg und zum anderen auf die starken Einflüsse seiner Lehrer John Taylor und Hubert Nuss, beide bemerkenswerte Vertreter des „europäischen Jazz“. Sein Mitwirken in der Musikschul-Big Band seiner Heimatstadt Lüdenscheid war wohl verantwortlich für seine Entscheidung sich endgültig dem Jazz zu verschreiben. So wurde er auch in das Bundesjugendjazzorchester unter der Leitung von Peter Herbolzheimer aufgenommen und schließlich zum Jazzklavierstudium an der Kölner Musikhochschule.
Seither spielt Tobias Weindorf in einer Vielzahl von Formationen. Hervorzuheben sind hierbei das seit 2008 bestehende Brodersen-Weindorf Quartett mit seiner Frau Kristina Brodersen (Alben „You´n´Me“ Mons, 2009, „Traffic“ Ajazz, 2016), das Brodersen-Weindorf Duo (Album „Rabaneo“ Ajazz, 2015) sowie das Klavier Trio mit dem Bassisten Gunnar Plümer und dem Schlagzeuger Peter Weiss (Album „Stories to be told“ Jazzsick, 2017). Als Sideman spielte Tobias u.a. mit Matthias Nadolny, Ack van Rooyen, Fay Claassen, Lee Konitz, Giovanni Falzone, Thomas Stabenow, Paul Heller, Klaus Osterloh´s Atlanta Jazzband, Gary Fuhrmann, Francois de Ribaupierre, Matthias Bergmann, Big Band Convention, Uli Brodersen Band, Cologne Contemporary Jazz Orchestra, Tom Gäbel & Band, Frankfurt Jazz Bigband, Rheinische Philharmonie Koblenz, Bochumer Symphoniker, Herbert Grönemeyer und mit Joey Cape, dem Sänger der kalifornischen Punkrock Band „Lagwagon“.
Weiterhin ist Tobias als fester Dozent an der Rheinischen Musikschule Köln und beim Bielefelder Jazzworkshop „Sommerjazz“ (Ltg.: Uli Beckerhoff) tätig und hat seit Jahren regelmäßige Engagements bei der Kölner Kinderoper und dem Düsseldorfer Schauspielhaus. So wirkte er bei der Uraufführung der Jazzoper für Kinder „Vom Fischer und seiner Frau“ von Ingfried Hoffmann, dem Stück „L ́enfant et les Sortillèges“ von Maurice Ravel sowie dem ebenfalls aus Hoffmann ́s Feder stammenden Stück „Die Heinzelmännchen zu Köln“ mit, am Düsseldorfer Schauspielhaus bei Sönke Wortmanns Produktion „Menschen im Hotel“ sowie „Lazarus“ (David Bowie) des Regisseurs Matthias Hartmann. 
Um Tobias Weindorfs Musik in Kürze zu beschreiben, kann das Zitat von John Taylor herangezogen werden:
„I have known Tobias for many years and have enjoyed watching the growth of his musical talents. He uses his limpid touch and imaginative sense to great effect. His solos are exciting and full of good ideas.“ (John Taylor) 

Christian Ramond
geboren in Bonn, studierte von 1983 bis 1987 an der Musikhochschule in Köln und erhielt danach ein Stipendium der Academy of Fine Arts in Banff, Kanada. Nach dem Studienaufenthalt in Kanada etablierte er sich schnell als gefragter Sideman für unterschiedlichsten musikalischen Richtungen. U. a. arbeitete er mit: Joe Pass, Albert Mangelsdorf, Kenny Wheeler, Lee Konitz, Marty Cook, Doug Rainey, Mighty Flea Conners, Michael Pilz und Phillip Catherine. Er war bisher in mehr als 20 Ländern auf Tournee, unter anderem in Neuseeland, Kanada, Sudan, Ägypten und Japan. Seit 2010 ist er Mitglied im Theo Jörgensmann Freedom Trio. Mit Pilz, Klaus Kugel, Frank Paul Schubert und Reiner Winterschladen spielte er 2022 im Yamabiko Quintet.

Peter Weiss
Kritiker loben den Düsseldorfer Schlagzeuger für seine Klangästhetik, seine Dynamik und sein seismographisches Gefühl für den Solisten. Den Sound eher an Klangfarben denn an rhythmischer Virtuosität orientierend, geht es ihm immer um die Gestaltung und die Struktur der Musik. Eine jahrzehntelange Kooperation mit Wolfgang Engstfeld zieht sich wie ein roter Faden durch seinen musikalischen Werdegang (Changes, Engstfeld/Weiss-Quartett, Engstfeld/Plümer/Weiss). Aber auch viele andere Projekte und Gruppierungen, die sich über ein weites Feld an Stilistiken erstrecken, haben ihn mit einer Reihe nationaler und internationaler Musiker zusammengeführt. Schnittpunkt all dieser Begegnungen ist der Jazz, ausgehend vom Mainstream bis hin zu offeneren Spielformen.
Daneben gilt sein Engagement der Jazzszene in Düsseldorf (Organisation der »Jazz im Hofgarten« Konzerte, künstlerische Leitung der Jazz-Schmiede).
Zahlreiche Festivalauftritte führten ihn nach Hamburg, Leverkusen, Gent, Moers, Burghausen, Nancy, Warschau, Nürnberg, Düsseldorf, Krakau, Brüssel, Raab, Wolfsburg, Ljubljana, Balve, Hildesheim, Marburg, Kuwait, Poznan, St. Ingbert, Sevilla, Shanghai, Bremen, Nelspruit, Moskau, Belo Horizonte, sowie ca. 3000 Konzerte bzw. Clubauftritte.
Peter Weiis tourte durch Holland, Belgien, Luxemburg, Österreich, Polen, Italien, Frankreich, Namibia, Kuwait, Japan, Russland, Jugoslawien, Spanien, Schweiz, Australien, China, Südafrika, Tschechien, Brasilien, Großbritannien, Portugal, Litauen. Er spielte Peter Weiss mit Uli Beckerhoff, Gunnar Plümer, Hugo Read, Zbigeniew Namyslowski, Matthias Haus, Rainer Witzel, Werner Neumann, Gerd Dudek, Ed Kröger, Hendrik Soll, Benny Bailey, Norbert Gottschalk, Jarek Smietana, Peter Brötzmann, Norma Winstone, Bob Degen, Matthias Nadolny, Al Grey, Michael Küttner, Achim Kaufmann, Reiner Winterschladen, Christof Lauer, Frank Wunsch, Hal Singer, Andrew White, Tata Din Din, Glen Moore, Isla Eckinger, Manfred Schoof, Frederik Köster, Charlie Mariano, Randy Brecker, Terumasa Hino, Itaru Oki, James Moody, Piotr Wojtasik, Christopher Dell, Dieter Manderscheid, Matthias Schriefl, Pablo Held, Wolfgang Schmidtke, Hans Reichel, Conny Bauer, Rhani Krija, Arkadi Shil­klopper, Tobias Weindorf, Wolfgang Engstfeld u.a.

Foto: Robert Weiss