antigua

08. November 2024
20:00 Uhr – 20 €

bistro verde in der alten Schmiede
Maternusstraße 6 | 50996 Köln
Tickets unter 0221 93550417 oder info@walterscheidt.net

Elsa Johanna Mohr – Gesang, Percussion | Frank Brempel – Geige | José Díaz de León – Gitarre, Gesang | Stefan Berger – Kontrabass

Als Astronaut im Weltraum blickt man auf die Erde in ihrer Gesamtheit und territoriale Grenzen verschwinden – diesen Perspektivenwechsel thematisiert das Quartett auch in ihrer Musik. Über die Genregrenzen hinweg kombiniert die Band Elemente des Gypsy Jazz mit lateinamerikanischer Musik und flechtet dabei gleich mehrere Sprachen mit ein. Die auf Deutsch, Portugiesisch, Englisch und Spanisch gesungenen Texte handeln von Wünschen, Träumen, Ängsten und Widersprüchlichkeiten – urmenschliche Themen, die zeitlos sind und Generations- und Ländergrenzen überwinden. Dabei kreiert die Band um Elsa Johanna Mohr, die 2023 mit dem Neuen Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet wurde, retro und hip zugleich eine wohlige Vertrautheit und überrascht mit Spielwitz und kompositorischer Innovation. Die spielt Stücke Ihres Debüt Albums „Astronauta“ und ihres neuen Albums „Trovador“.
Antigua wurde 2018 gegründet und ist seither als Kollektiv äußerst produktiv. Neben zahlreichen Konzerten, zwei CD-Produktionen, Video-Clips und einem Beitrag im Deutschlandfunk und im SWR2 hat die Band 2022 eine Kooperation mit dem kolumbianischen Musiker Santiago Prieto Sarabia initiiert. Das gemeinsame Songwriting-Projekt „Ohne Dich“ ist ein weiterer Bezug zu Lateinamerika. Mohr, die lange in Brasilien lebte und Díaz de León, der selbst mexikanische Wurzeln hat, prägen die Kompositionen der Band ebenso wie die anderen Ensemblemitglieder Frank Brempel und Stefan Berger, die wiederum ihrerseits mit vielen europäischen Stilistiken vertraut sind. ANTIGUA poliert den Sound vergangener Zeiten auf Hochglanz und schafft dabei etwas Neues: retro und modern zugleich, der Tradition verpflichtet, aber den Blick stets nach vorne gewandt. Das Quartett bereichert die Genres Gypsy Swing, Bossa Nova, Musette und die karibische Musik durch brillante Eigenkompositionen. Mit Texten auf 5 Sprachen wird ein Konzert von ANTIGUA zur poetisch-musikalischen Weltreise.
„Wenn das Ensemble einlädt zu einer poetisch-musikalischen Weltreise auf der Sonnenseite des Seins , gelingt Antigua Fusion im besten Sinne.“ (Badische Neueste Nachrichten)
Der Kölner Stadt-Anzeiger attestiert: „Virtuose Musiker zitieren ihre Vorbilder und schaffen doch gleichzeitig etwas Neues und Modernes.“

Elsa Johanna Mohr
Elsa Johanna Mohr ist Gewinnerin des Deutschen Jazzpreises 2023.

Sie wird 1990 in Düsseldorf geboren. Schon als Jugendliche schreibt sie eigene Songs auf Deutsch und Englisch und singt in eigenen Bands. Sie verbringt ein Austauschjahr in Foz do Iguaçu im Bundesstaat Paraná/Brasilien und macht nach dem Abitur ein Praktikum beim Goethe-Institut in Salvador-Bahia. Ihr Bachelor-Studium in München und Montpellier mit dem Schwerpunkt portugiesische und brasilianische Literaturwissenschaft schließt sie mit einer Arbeit über den brasilianischen Komponisten Dorival Caymmi (1914 – 2008) und die Rolle der Frau in seinen Liedern, ab.

Anschließend studiert sie Jazzgesang am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück, unter anderem bei Simin Tander, Tobias Christl und Efrat Alony. Außerdem nimmt sie teil an Workshops mit u.a. Becca Stevens und Dan Weiss, als Background-Sängerin stand sie gemeinsam mit dem afrobrasilianischen Jazz- und Soulsänger Ed Motta auf der Bühne.

Sie arbeitet mit den brasilianischen Gitarristen Flávio Nunes und Alex de Macedo zusammen. Zudem ist sie Mitglied im Quartett ANTIGUA, für das sie mit lateinamerikanischen Rhythmen und Gypsy-Jazz komponiert und Texte auf Portugiesisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch schreibt. Seit 2018 lebt Mohr in Köln, zu ihrem Solo-Projekt lädt sie gelegentlich Gastmusiker*innen ein.

Mit ihrem Vocal Trio LUAH gewinnt sie 2019 das Publikumsvoting beim JazzTube-Festival und tritt im Pantheon Theater Bonn auf. 2020 war die Sängerin Stipendiatin der Norbert Janssen Stiftung, die „junge Menschen mit Talenten und Leidenschaften“ fördert. Mit dem zweiten LUAH Album „MO VI MENTO“ gewinnt die Sängerin im April 2023 den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Vokal Album des Jahres“.  
Als freischaffende Sängerin lehrt sie Gesang und ist Mitglied im KUS-Kollektiv, das deutschlandweit Workshops für Körper und Stimme anbietet.

José Díaz de León
José Díaz de León wurde 1983 in Freiburg im Schwarzwald geboren. Er verbringt seine Kindheit aber bis 1995 in Mexiko City. Dort beginnt er im Alter von 5 Jahren mit der Musikalischen Früherziehung. Als Achtjähriger lernte José Díaz de León zunächst Geige um bald darauf die Gitarre als sein Hauptinstrument zu wechseln.
Während seiner Jugend in Deutschland lerne ich vorwiegend autodidaktisch, bevor ich an der Kölner Musikhochschule im Hauptfach Jazz-Gitarre studiere. Die musikalischen Aktvitäten von José Díaz de León sind breit gefächert: Vom Jazz über Latin bis hin zu Gipsyswing, Avantgarde und Pop fühlt er sich in vielen Stilen zuhause.
Dank eines Studienaufenthaltes in Indien als Stipendiat des DAAD, Reisen nach Afrika in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut sowie mehrerer Aufenthalte in Nord-, Mittel- und Südamerika lerne ich weitere Musikkulturen kennen, die José Díaz de León prägen. In seiner Wahlheimat Köln ist er als Leader und Sideman, als Multinstrumentalist und Komponist tätig. Das Repertoire der Eigenkompositionen umfasst ca 40 Werke, die sich von Bigband bis hin zu kleineren Bandensembles und von Experimenteller Musik bis hin zu Pop-Songwriting erstreckt. Die letzte Produktion „Pangea Ultima – Espacios Abiertos“ wurde von der Zeitschrift Jazzthing als „eine reizvolle Neudefinition kulturübergreifender Musik“ bezeichnet.

Stefan Berger
Stefan Berger (Jahrgang 1984) stammt aus Stuttgart und hat von 2006 bis 2010 in Weimar bei Prof. Manfred Bründl und in Köln bei Prof. Dieter Manderscheid und Sebastian Gramss Jazz-Kontrabass studiert. Weitere Lehrer waren u.a. Bertram Rein, Mini Schulz, Nicolai Thärichen und Carsten Daerr.
Über Genregrenzen hinweg ist Stefan Berger als Kontrabassist und E-Bassist in zahlreichen Formationen für das Tonfundament verantwortlich. Egal ob zeitgenössisches Jazz-Trio, Gypsy-Swing-Quartett, Tangotruppe oder Sinfonieorchester – als Komponist und Arrangeur gestaltet er das Klangbild vieler seiner Ensembles selbst mit oder ist ein verlässlicher Sideman im Hintergrund. Er bereiste mit den unterschiedlichsten Künstlern Konzertorte in dutzenden Ländern von Frankreich bis Indonesien.
Auftritte und Projekte mit DePhazz, Clueso, Pepeu Gomes, Viva Voce oder Nigel Kennedy forderten seine Kompetenz als „Tieftongeber“ genauso wie zahlreiche Theater- und Musicalproduktionen (Theater Altenburg/Gera, Nationaltheater Weimar, Theater Rudolstadt, TARTProduktion, Landestheater Neuss) oder Rundfunkausstrahlungen (Deutschlandfunk, arte tv, Bayerischer Rundfunk, WDR, HR).
An rund 40 CD-Produktionen war Stefan Berger als Bassist, Komponist, Arrangeur oder Koproduzent beteiligt. Seit 2016 werden zahlreiche Neuerscheinungen seiner Formationen beim dem von ihm mitbegründeten Musiklabel Lädy Bäm Records veröffentlicht.

Frank Brembel
Frank Brempel ist nicht nur Violinist, sondern auch Tonmeister und Filmmusikkomponist.

Foto: Herand Müller-Scholtes

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